Nach Gott suchen – Psalm 53, 1-7

Psalm 53, 3 „Gott schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, dass er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage.“

Es ist wünschenswert und weise, dass wir Gott suchen. Und es ist wünschenswert und weise, dass wir ihn fragen, wie sein Wille für unser Leben aussieht. Aber zu oft stecken wir in der Routine unseres Alltags fest, hasten von Termin zu Termin, ohne zu erkennen, dass Gott auf uns herabschaut und Anteil an unserem Alltag haben möchte. Wie denkt Gott darüber, dass wir einfach zu beschäftigt sind, ihn zu loben und zu preisen? Womit können wir uns entschuldigen, dass wir so oft darauf verzichten, Gottes Gegenwart und seinen Willen anzuerkennen oder ihn teilhaben zu lassen an den Schwierigkeiten des Alltags?

Der Psalmist geht sogar noch einen Schritt weiter wenn er sagt: „Die Toren sprechen in ihrem Herzen: »Es ist kein Gott.« Sie taugen nichts; ihr Freveln ist ein Gräuel; da ist keiner, der Gutes tut.“ Dies bezieht sich auf die Menschen, die Gott keinen Raum in ihrem Leben geben oder ihn verleugnen. Natürlich zählen wir, die wir Gott kennen und erleben und tief in unseren Herzen seinen Willen tun wollen, nicht zu den besagten Toren. Wir sind dankbar für die Zeiten in unserem Leben, wenn wir alle Unruhe abstreifen, alle Termine vergessen, und uns nur darauf konzentrieren, Gottes Gesicht zu suchen und ihn zu unserem inwendigen Menschen sprechen zu lassen. Das sind die Zeiten, in denen wir schier überwältigt werden von der Erkenntnis seiner Liebe für uns. Wenn wir ihn doch noch mehr suchen und nach ihm fragen würden! Wie viel mehr würden wir in der Gewissheit leben, dass er einen guten Plan für unser Leben hat und Anteil an unserem Alltag haben möchte.

Aber was ist mit diesen dunklen Momenten unseres Lebens, wenn es scheint, dass alle Türen fest geschlossen sind und Gott nicht auf unseren Herzensschrei antwortet? Wie verhalten wir uns dann, wenn wir Gott suchen und ihn anscheinend nicht finden können? David Nicholas schreibt: „Gottes Verheißungen sind wie die Sterne: je dunkler die Nacht, desto heller scheinen sie.“ Als Gotteskinder haben wir in diesen dunklen Zeiten tief in unserem Herzen ein Gefühl der Geborgenheit, das uns weiter rufen und suchen lässt. Und dann ist da ja auch noch der Friede, den die Welt nicht kennt, der in unsere Herzen einzieht und uns die Gewissheit schenkt, dass Gott zur rechten Zeit die rechte Antwort schenken wird. Denn Gott belohnt seine Kinder, die Ausdauer zeigen und ihn von ganzem Herzen und mit ganzem Verstand suchen.

Paul Clark