Verzweiflung überwinden! – 1. Könige 19, 9-18

„Er sprach: Ich habe geeifert für den HERRN, den Gott Zebaoth; denn Israel hat deinen Bund verlassen und deine Altäre zerbrochen und deine Propheten mit dem Schwert getötet und ich bin allein übrig geblieben, und sie trachten danach, dass sie mir mein Leben nehmen.“ (1 Könige 19,10)

Elia hat einen völligen Tiefpunkt in seinem Leben erreicht. Nachdem er die Propheten Baals zweimal geschlagen und dadurch großartige Siege mit und für dem Herrn erlebt hat, ist er nun auf der Flucht und muss um sein Leben bangen; Isobel ist fest entschlossen, ihn töten zu lassen. Elias Herzenswunsch war es immer gewesen, in allem treu dem Herrn zu dienen. Nun aber versteckt er sich in einer Felsenhöhle und schreit seine Not und Verlassenheit laut heraus. In seiner Verzweiflung meint er sogar, der Einzige in Israel zu sein, der noch dem wahren Gott dient. Tief in seinem Inneren fragt sich Elia sicherlich sogar, ob sich sein ganzes Eifern für den Herrn überhaupt gelohnt hat.

Wir alle, die wir Gott von ganzem Herzen treu dienen wollen, fragen uns sicher auch manchmal, ob sich all die Zeit, Energie und Finanzen, die wir in das Reich Gottes investieren, eigentlich lohnen. Oft denken wir auch, dass wir zu den Wenigen gehören, die sich überhaupt in die Gemeinde einbringen, während die Mehrzahl der Geschwister sich entspannt zurücklehnen und zuschauen, wie durch andere die Arbeit erledigt wird. Ich habe von vielen Pastoren gehört, dass in der Tat achtzig Prozent der Arbeiten in der Gemeinde von zwanzig Prozent der Gemeindemitglieder geleistet wird. Wenn wir dann auch noch sehr wenig Frucht in Relation zu all unseren Bemühungen sehen, kann es schon einmal dazu kommen, dass wir, wie Elia, verzweifeln und mutlos werden.

Elia darf seine Verzweiflung klar zum Ausdruck bringen. Gott nimmt sein Anliegen sehr ernst, ohne Elia zu verurteilen oder zu richten. Er schafft einen Ausweg für Elia, so wie Er es auch für uns tut, und offenbart sich auf eine ganz persönliche Art und Weise durch „ein stilles, sanftes Sausen.“ In solchen Momenten der Stille, will Gott, wenn wir es Ihm erlauben, unser Herz neu berühren und beruhigen und zu uns sprechen: „Ich bin bei Dir, und alles wird wieder in Ordnung kommen.“ Es ist wunderbar zu sehen, dass nach einer in Elias Augen so großen Niederlage, der Herr ihn erquickt und auch wieder für den Dienst aufrichtet.

Nachdem wir durch ein tiefes Lebenstal gehen, ist Gott immer bereit, uns neu zu motivieren und, genau wie bei Elia, uns Möglichkeiten zu neuem Dienst und Auftrag zu schenken. Elia kommt aus seinem Versteck und wird kurze Zeit danach zwei Könige salben und einen Propheten für den Dienst einsetzen. Auch macht Gott Elia klar, dass es 7.000 in Israel gibt, die treu dem Herrn dienen. Ist es nicht großartig zu wissen, dass wir nicht allein im Dienst stehen? Gott hat uns viele Geschwister an unsere Seite gegeben, die genau wie wir Gott treu und von ganzem Herzen dienen wollen.

Paul Clark