Die schweren Zeiten in unserem Leben – Johannes 19, 25-42

„Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala.“ (Johannes 19, 25)

In den schwersten Momenten seines Lebens standen diejenigen, die ihn am meisten liebten, Jesus zur Seite. Wir können uns kaum vorstellen, welch seelische Not und emotionale Pein Maria, die Mutter Jesu, plagten. Sie hatte Jesus neun Monate lang in ihrem Leib getragen, hatte ihn geboren und ihn vom Kind zum Mann heranreifen sehen, genau wie andere Mütter auch. Sie wusste, dass Jesus kein Krimineller war, sondern von Gott gesandt, um Hoffnung zu bringen für das Volk Israel und die gesamte Menschheit.

Auch die beiden anderen Frauen, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala wussten um die großen Wunder, die Jesus unter dem Volk Israel gewirkt hatte. Es hatte noch nie zuvor jemanden wie Jesus gegeben, der mit solcher Vollmacht predigte und die Herzen der Menschen, ob reich oder arm, erkannte und berührte. Maria Magdalena war von sieben Dämonen befreit worden durch die Kraft des Sohnes Gottes, und ihr Leben hatte sich für immer verändert. Christliche Überlieferung sagt uns, dass Maria Magdalena aus dem Fischerdorf Magdala am See Genezareth stammt, das zu jener Zeit bekannt für seine vielen Prostituierten war.

Die Bibel sagt uns nicht eindeutig, dass Maria Magdalena selbst eine Prostituierte war, aber viele glauben, dass sie die Sünderin aus dem Lukas Evangelium (7, 26-50) ist, welche die Füße Jesu im Haus des Simon mit kostbarem Öl salbte. Damals waren die Jünger Jesu entsetzt über die scheinbar große Verschwendung. Jesus aber wusste, dass dies ein authentischer Beweis von Liebe und Dankbarkeit war. Ohne Zweifel hat die Reaktion Jesu ihr Leben für immer verändert. Was sie zu seinen Füssen am eigenen Leben erfuhr war eine Botschaft der Barmherzigkeit, die Maria dann wiederum an andere weitergeben konnte. Dieselben Füße, die Maria Magdalena gesalbt hatte, wurden nun an ein raues Holzkreuz genagelt. Jesus schaut vom Kreuz auf Maria, seine Mutter herab, und er trifft Fürsorge für sie und ihre Zukunft. Er betet für seine Mutter und auch für die beiden anderen Frauen.

Bei uns ist es nicht anders. Wenn wir in größter Not sind, ist Jesus da, um zu helfen. Er freut sich immer, unseren Ausdruck von Liebe und Dankbarkeit entgegen zu nehmen. Wenn wir nahe am Kreuz bleiben, werden Jesu Augen auf unserem Leben und unserer einzigartigen Situation ruhen. Er wird für uns sorgen, egal wie groß unsere Not sein mag.

Paul Clark